30. April Montag 19:30
Béla Bartók Nationaler Konzertsaal
Roy Hargrove – Trompete, Flügelhorn, Justin Robinson – Altsaxophon, Flöte, Ronnie Matthews – Klavier, Dwayne Burno – Kontrabass, Willie Jones III – Trommel
„Würde ich heute mit dem Jazzspiel anfangen, wäre Roy Hargrove mein Vorbild“ – sagte der weltberühmte polnische Trompeter Tomasz Stanko. Dass der 1969 geborene Hargrove bereits als Teenager ein bekannter Musiker war, ist neben seinem außergewöhnlichen Talent auch der Tatsache zu verdanken, dass Wynton Marsalis auf ihn aufmerksam wurde. Bald durfte er mit Dizzy Gillespie, Herbie Hancock, Freddie Hubbard und Bobby Hutcherson spielen. Kurz nach seinem Umzug nach New York nahm er mit dem Saxophonist Bobby Watson seine erste Platte auf, 1990 veröffentlichte er sein eigenes Album.
Nach kurzer Zeit wurde er unter den „jungen Löwen“, das heißt die Hoffnungsträger, die die neuen Jazztrends Ende des Jahrtausends definieren, erwähnt. 1994 schloss er einen Vertrag mit der Plattenfirma Verve Records ab, bei der seither acht CDs erschienen sind. 1995 gewann er die Leserwahl des amerikanischen Trendsetter-Fachmagazins „Down Beat“. Diese Anerkennung konnte nunmehr dadurch übertroffen werden, dass er Gastmusiker bei Joe Henderson, Stanley Turrentine, Johnny Griffin, Sonny Rollins und Jackie McLean sein durfte.
Seine Karriere schreitet bis heute unaufhaltsam weiter: 2002 erschien ein Konzertalbum im „Triumvirat“ mit Herbie Hancock und Michael Brecker zum Andenken an die Kunst von Miles Davis und John Coltrane. Nach seinem Ausflug in die Welt des Hip-Hop-Jazz, gründete er ein neues Quintett, mit dem er wieder in seinem typischen Post-Bop-Stil spielt. Das Publikum des Jazzfrühlings 2007 wird das Programm des Albums Nothing Serious zu hören bekommen.
1. Mai Dienstag 19:30
Festivaltheater
Gábor Gadó – Gitarre, Matthieu Donarier – Saxophon, Sébastien Boisseau – Kontrabass, Joe Quitzke – Trommel
Das französische Quartett des in Paris lebenden Gábor Gadó ist keine exotische Gelegenheitsformation, da sie seit 2000 das Basisorchester des Gitarristen ist. Der mit Róbert Rátonyi jr., Ferenc Snétberger, Attila László, Béla Szakcsi Lakatos, Elemér Balázs und Kálmán Oláh musizierende Gadó führt seit Anfang der neunziger Jahre seine eigenen Formationen. In seiner Laufbahn war sein hauptsächliches Bestreben stets eigene Klang- und Musikwelten zu gestalten, dabei haben sich seine Musikgefährten als kongeniale Partner erwiesen.
Bei BMC Records veröffentlichte Gadó bisher acht eigene Alben, unter denen Greetings from the Angel (2000), Orthodoxia (2002) und Unknown Kingdom (2003) die höchstmögliche Bewertung „Choc“ des führenden französischen Fachmagazins Jazzman erhielt. Ebenso bewertete das ungarische Magazin Gramofon mehrere seiner Alben mit fünf von maximal fünf Punkten.
2003 erhielt er für sein Gesamtwerk als höchste Auszeichnung den Bobby Jaspar Preis der französischen L’Académie du Jazz. Diesmal wird sein Konzert gewiss wieder ein besonderes spirituelles und intellektuelles Erlebnis sein. Das Programm wird aus seinen neuesten sowie früheren, unter Jazzliebhabern bekannten, Kompositionen bestehen.
2. Mai Mittwoch 19:30
Festivaltheater
Bea Tisza – Gesang, Gyula Csepregi – Saxophon, János Nagy – Klavier, Péter Lukács – Gitarre, Arnie Somogyi – Kontrabass, Winston Clifford – Trommel
Bea Tisza ist eine der führenden Vokalistinnen des ungarischen Jazz. Sie lernte anfangs klassisches Klavier, 1995 erwarb sie ihr Jazzgesang-Diplom an der Musikakademie. Als Solistin wirkte sie bei zahlreichen Plattenaufnahmen und Konzerten mit, unter anderem mit dem Orchester von Gyula Babos, Rudolf Tomsits, János Gonda und Attila László. Sie stand als Backgroundvokalistin auf der Bühne – unter anderem bei Klári Katona, Gábor Presser, Charlie und Zsuzsa Cserháti – und präsentierte sich als Komponistin.
1994 trat sie mit weltberühmten Jazzmusikern in László Mándoki`s Projekt People auf. 1998 erreichte sie den ersten Platz mit Kálmán Oláh`s Sextett beim Musikwettbewerb „Stella Artois“, im gleichen Jahr erschien ihre Soloplatte mit Jazz-Standards, der seither zwei neue Alben folgten. Ihre CD Bea aus dem Jahr 2003, beinhaltet vorwiegend ihre eigenen Kompositionen, hier hört man sie das erste Mal mit ihren britischen Kollegen, mit denen sie im Februar 2002 ihr Debüt im Londoner Jazzklub 606 feierte.
Neben ihrer Arbeit als Sängerin und Komponistin ist für sie Musikunterricht sehr wichtig, unter anderem ist sie Lehrerin an der Jazzfakultät der Musikakademie.
3. Mai Donnerstag 19:30
Béla Bartók Nationaler Konzertsaal
Randy Brecker – Trompete, Bill Evans – Sopran- und Tenorsaxophon, Hiram Bullock – Gitarre, Dave Kikoski – Tasteninstrumente, Victor Bailey – Bassgitarre, Rodney Holmes – Trommel
Aus einer Reihe von Stars besteht die, mit Namen wie Randy Brecker und Bill Evans geschmückte, Soulbop Band. Sollte es jemandem nicht genügen, den älteren Bruder aus der gefeierten Jazzrockband der 70-er Jahre, den Brecker Brothers, live zu hören – zugleich den Solisten der Mingus Big Band, einen der großartigsten Trompetenspieler der letzten Jahrzehnte –, bzw. den außerordentlich virtuosen Saxophonisten, der in dem Orchester von Miles Davis Ansehen erlangte und später bei John McLaughlin, Herbie Hancock, Gil Evans und Mick Jagger mitwirkte, der soll in der Reihe weiter suchen! Hier findet er den, als Sänger und Entertainer beachtenswerten „Gitarrenstrapazierer“ Hiram Bullock, einen der ständigen Partner des legendären Roy Haynes, den Pianisten und Keyboarder David Kikoski, den von vielen als würdigen Nachfolger von Jaco Pastorius betrachteten Bassgitarristen Victor Bailey sowie den Motor der neuen Brecker Brothers, der Band von Joe Zawinul und Santana, den Schlagzeuger Rodney Holmes.
Die 2003 gegründete Band bietet, wie ihr Name auch andeutet, eine progressive Mischung aus Soul, Bebop und dazwischen liegenden zeitgenössischen Jazzrichtungen an.
Weitere Informationen: www.mupa.hu